Disclaimer: Kommentare geben nicht zwangsläufig die Meinung des (gesamten) Vorstands und/oder Vereins wieder.
Seit einigen Wochen läuft die Kampagne des VDB zum Waffenrecht. Die Kampagne provoziert und polarisiert. Die Forderungen des VDB sind umfangreich, die Mittel der Kommunikation vielgestaltig. Der VDB positioniert sich klar: Das Waffenrecht muss wieder liberaler werden, die Dachverbände kümmern sich nicht um die Interessen ihrer Mitglieder.
Ein Kommentar von Sebastian Schmidt
Eine Anmerkung vorweg: Der Sachverhalt ist komplex und umfangreich. Schnell glaubt man, die Übersicht zu verlieren, bei einer Thematik, die für den Laien doch eigentlich klar sein sollte. Etwas wie das Waffenrecht sollte eine logische und verständliche Regelung sein. Aus Sicht des Waffenbesitzers sollte es auch eine angemessene – sprich faire – Regelung sein. Beide Anforderungen erfüllt das Waffenrecht nicht. Weder ist es besonders schlüssig noch ist es verhältnismäßig.
Der VDB arbeitet mit seiner Kampagne “Next Guneration – Operation Reset” auf ein neues Waffenrecht hin, das diese Anforderungen erfüllt und wieder liberaler wird.
Der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken
“Das wird doch sowieso nichts”, “Am Ende wird’s vielleicht deswegen noch schlimmer”, “Das ist doch viel zu kontrovers”, “Das trägt nicht zur Sachlichkeit bei” – diese Aussagen kommen oft im Zusammenhang mit dieser Kampagne. Jeder, der das behauptet, ist ein Teil des Problems. Dazu gehören auch die etablierten Dachverbände. Welches Signal sendet es, welcher Eindruck wird vermittelt, wenn ein DSB sich entgegen der Interessen seiner Mitglieder von Aktionen des VDB distanziert und ihnen fehlende fundierte inhaltliche Positionierung unterstellt? Ich erwarte von meinem Dachverband, dass er sich schützend vor mich als Mitglied stellt und der Politik auf die Finger haut, wenn es um unseren Sport geht. Von euch müssen solche Aktionen kommen! Wobei der DSB damit nicht allein ist – ja, ich schaue auch auf euch BDMP und BDS! Außer konzilianten Worthülsen kommt von euch doch nichts.
Einer für alle
Der VDB macht mit seiner Kampagne nun endlich die Arbeit, die bei unseren Dachverbänden längst schon hätte stattfinden müssen. Und dabei geht der VDB gleich noch einen Schritt weiter. Denn nicht nur die Rechte von Besitzern “scharfer Waffen” wurden und werden immer weiter beschnitten. Das Waffenrecht ist für Airsoft-Spieler, Messersammler oder Inhaber eines kleinen Waffenscheins ebenso relevant. Auch für diese will der VDB eine starke Interessenvertretung sein. Und so ist es nicht verwunderlich, dass der VDB in den sozialen Medien aufsehenerregend die Werbetrommel rührt. Das Recht soll nicht weiter beschnitten werden, es braucht eine 180 Grad Wende.
Du willst es doch auch
Wo ist das Problem, fragt sich der Laie und der Experte wundert sich. Als nächstes kommt das Halbautomatenverbot mitsamt entschädigungsloser Enteignung, dann das Revolververbot, dann die Kaliberbeschränkung auf .22 lfB und irgendwann fällt uns erstaunt auf, dass mit illegalen Waffen trotzdem noch Verbrechen begangen werden. Nicht wir Legalwaffenbesitzer sind das Problem. Wir gehören zu einer der am besten kontrollierten Personengruppen Deutschlands. Es entsteht keine Sicherheit, indem die Kapazität von Magazinen begrenzt wird. Die rote Linie ist schon längst überschritten. Wir sind 11 Millionen Schützen. Nur wer auch etwas fordert, kann auch etwas bekommen. Machen wir uns bemerkbar!
Wer den VDB unterstützen möchte, kann das mit 3 Euro im Monat als Fördermitglied tun.